Moin Leude,

der nächste Tag ist vorüber und er war voll mit Komplikationen. Wir haben lang gewartet, aber nu sind sie da.

Aber erstmal zum Guten:
Die Arbeiten an den beiden Erdungsplatten haben den finalen Punkt erreicht. Nachdem wir uns gestern durch die letzten Bolzen gequält haben und unsere Gesichtern sich in einem schicken grau zeigten, fingen wir heute damit an die sie mit nem extrem schweren Hammer und ner improvisierten, abgeflexten Stahlstange in den Rumpf zu knallen.
Dabei gabs auch n paar nette blaue Flecken und dicke Finger, weil Marc und Mo kurzzeitig gar keine Lust mehr hatten auf die Stange zu hämmern. Vielleicht waren sie auch in Trance von der Arbeit. Das bleibt wohl das Geheimnis der beiden.

Und nu zu den kleinen Ärgernissen des Tages:

Jens wurde mal wieder den Mast hochgezogen und versuchte sich am entrosten und lackieren der Mastspitze. Wäre da nicht aufs Neue diese blöde Flex gewesen – die hat uns natürlich wieder richtig den Strich durch die Rechnung gemacht. Nach 10 min. war Schluss und lackiert wurde gerade mal der Deckel auf der Mastspitze. Na toll.

Die Hammerkraft und Standhaftigkeit von Jens und Merle sorgte dafür, dass ein Bolzen nach dem anderen den Weg durch die Erdungsplatte und die Planken hindurch ins Freie suchte. Ab und an musste noch n büschn geflext werden, aber an sich funktionierte der Plan. Einziger (sehr großer) Haken: Die Platten wollten sich selbst per Brecheisen und Hammerkraft einfach nicht lösen. Nach einigen Minuten der Fehlersuche in der Bilge entdeckten wir am Echolot-Anschluss, dass die zwei Rohre aufgrund derer vermutet wird, dass die Freedom mal n Spionageschiff war, mit der darunterliegenden Stahlplatte verschweißt sind. Tja.

Mo und Marc kümmerten sich währenddessen um die Reklamation dieser beknackten Flex, deren Leistung für unsere Bedürfnisse einfach nicht ausreichend ist. Tja, das gestaltete sich schwierig und scheiterte schlussendlich daran, dass wir die Flex schon ausprobiert hatten. Keine Chance und ne riesen Aufregung: ca. 5 Mitarbeiter kümmerten sich um uns und irgendwann war sogar die Chefin dabei – wat ne Aufregung. Wir 0, Brico 1..

Zum Ende des Tages wurde dann noch der Rumpf von Wasser und Stahlschlamm befreit, damit der für morgen geplante Anstrich besser trocknen kann. Also ab in die Tiefgarage und Schlamm schaufeln. Die Gerüche waren der Wahnsinn und Marc sah aus als würde er gerade von der Maloche in der Kohlemine kommen. Na dann ab unter die Dusche.

Trotz aller Komplikationen wars aber wieder n erfolgreicher und vor Allem schöner Tag. Wir kommen mehr und mehr mit den Werftarbeiter*innen in Kontakt und vor Allem dank Wittek, also unserem Bootsbauer, kommen wir gut voran. Aber anstrengend wars. Nu gibt’s Pizza und lecker Feierabendbier.

In diesem Sinne: Prost und bis bald!